Erfahren Sie hier mehr zu den verschiedenen Methoden der Sterilisation bei der Frau.
Erfahren Sie hier welche Nebenwirkungen und Risiken eine Sterilisation der Frau mit sich bringen kann.
Erfahren Sie hier welche Alternativen es zur Sterilisation für die Frau gibt.
Sterilisation der Frau
Vorteile der Sterilisation als Frau:
- Die Sterilisation zählt zu den Verhütungsmethoden mit hoher Sicherheit.
- Unabhängigkeit, weil man nicht mehr an Verhütung denken muss.
- Keine Folgekosten.
- Selten auftretende Nebenwirkungen.
- Keine systemischen Wirkungen auf andere Organsysteme.
Nachteile der Sterilisation als Frau:
- Keine absolute Sicherheit. In seltenen Fällen kommt es auch nach einer Sterilisation zu einer Schwangerschaft.
- Der Eingriff ist endgültig und bedeutet den Verzicht auf (weitere) Kinder.
- Mögliche seelische Probleme durch die endgültige Unfruchtbarkeit.
- Risiken der Narkose und der Operation für die Sterilisation.
- Mögliche Fehlfunktion der Eierstöcke und vorzeitiger Beginn der Wechseljahre (Menopause) bei einem Teil der Frauen
durch Reduzierung der ovariellen Blutversorgung (R. ovaricus der A. uterina) nach ausgedehnter Tubenkoagulation* - In sehr seltenen Fällen kann eine Störung in der Hormonproduktion der Eierstöcke auftreten.
Eine Sterilisation schützt weder vor AIDS noch vor sexuell übertragbaren Krankheiten!
Obwohl es inzwischen Langzeit-Verhütungsmethoden gibt, die in Bezug auf ihre Sicherheit mit der Sterilisation der Frau vergleichbar sind, bevorzugen einige Frauen dennoch die beinahe endgültige Lösung. Entgegen der landläufigen Meinung bietet die Sterilisation der Frau, wie alle anderen Verhütungsmethoden auch, jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Dementsprechend besteht auch nach der Sterilisation der Frau ein geringes Restrisiko schwanger zu werden.
Bei der Wahl der Verhütungsmethode spielen oft auch die Kosten eine wichtige Rolle. Seit 2004 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Sterilisation der Frau nur noch bei medizinischer Indikation. In diesem Zuge und durch die Entwicklung von preiswerten Langzeitverhütungsmethoden mit hoher Sicherheit, geht die Anzahl der durchgeführten Sterilisationen in Deutschland zurück.
Wenn Paare sich dennoch für die Sterilisation der Frau als Verhütungsmethode interessieren, haben sie meist gute Gründe dafür. Häufig ist die Familienplanung abgeschlossen, wenn man als Frau mit dem Gedanken spielt, sich sterilisieren zu lassen. Paare, die sich bereits ihren Kinderwunsch erfüllen konnten oder Frauen, die keine weitere Schwangerschaft wünschen, erhoffen sich, das Thema Verhütung durch die Sterilisation der Frau endgültig vom Tisch zu haben
Dauerhaft unfruchtbar durch Sterilisation
Eine Frau, die sich sterilisieren lässt, entscheidet sich auf Dauer und unwiderruflich für die Unfruchtbarkeit. Weil sich die Sterilisation der Frau nur schwer rückgängig machen lässt, sollte man sich genau überlegen, ob die Sterilisation (Tubensterilisation) tatsächlich die passende Verhütungsmethode ist. Im Gegensatz zur Sterilisation der Frau ist der für die Sterilisation beim Mann (Vasektomie) notwendige medizinische Eingriff unkomplizierter und mit geringeren Risiken verbunden. Trotzdem belegen Zahlen, dass sich weltweit deutlich weniger Männer als Frauen dem Eingriff einer Sterilisation unterziehen.
Keinesfalls sollte die Entscheidung für eine Sterilisation unter Druck oder auf Drängen des Partners hin getroffen werden. Lebenssituationen können sich verändern und dementsprechend kann auch es auch zu einem Partnerwechseln kommen.
Fluch und Segen zugleich
Während einige Frauen nach der Sterilisation eine unbeschwerte Sexualität genießen können, wirkt sich die Sterilisation bei anderen Paaren belastend aus. Ein möglicher Einfluss auf die Psyche ist dementsprechend in Bezug auf die Sterilisation der Frau nicht außer Acht zu lassen. 1% bis 3 % der sterilisierten Frauen lassen ihre Sterilisation rückgängig machen, um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen. Eine solche Operation zum rückgängig machen der Sterilisation ist aufwändig, mit hohen Kosten verbunden und gleichzeitig ist der Erfolg nicht sicher.
Wie wird die Sterilisation der Frau durchgeführt?
Um eine dauerhafte Unfruchtbarkeit herbeizuführen, werden die Eileiter durch verschiedene Methoden entweder durchtrennt oder verschlossen (Tubensterilisation). Bei den meisten Verfahren zur Sterilisation der Frau ist eine Operation nötig, welche unter Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose und ambulant oder stationär durchgeführt wird. Eine Ausnahme bildet die Essure Methode, bei der die Sterilisation der Frau durch die Scheide vorgenommen wird.
Häufig wird die Sterilisation der Frau ambulant mithilfe einer Bauchspiegelung durchgeführt und ein Verlassen der Klinik nach dem Eingriff ist schnell möglich. Manchmal wird auf Wunsch die Sterilisation der Frau auch im Zusammenhang mit einem geplanten Kaiserschnitt durchgeführt (Laparotomie). Die meisten Krankenhäuser haben für die Durchführung einer Sterilisation eine gynäkologische Abteilung, aber auch Fachkliniken oder manche Frauenärzte können eine Sterilisation durchführen.
Zyklus und Periode nach der Sterilisation
Die hormonellen Abläufe bei der Frau werden durch eine Sterilisation in der Regel nicht beeinflusst. Der natürliche Zyklus der Frau bleibt auch nach der Sterilisation erhalten und der Eisprung kann stattfinden. Das Ei kann jedoch im Eileiter nach der Sterilisation der Frau nur noch bis zur Unterbrechungsstelle wandern, wo es sich dann auflöst. Auch die Periode beziehungsweise Menstruation bleibt von der Sterilisation der Frau unbeeinflusst. Abhängig von der angewendeten Operationstechnik kann die Frau nach dem Eingriff der Sterilisation binnen weniger Tage wieder Geschlechtsverkehr haben, sofern sie sich wohlfühlt.
Frau? Mann? Oder doch lieber Langzeitverhütungsmethode?
Die mit einer Sterilisation der Frau zusammenhängenden körperlichen Risiken sind überschaubar, wenngleich höher als bei der Sterilisation beim Mann (Vasektomie). In seltenen Fällen kann es bei der Sterilisation der Frau zu ernsteren Komplikationen wie Blutungen, Verletzung innerer Organe oder Entzündung im Bauchraum kommen. Darüber hinaus sind die üblichen Risiken einer Narkose auch in Bezug auf den Eingriff für die Sterilisation der Frau zu berücksichtigen.Heutzutage werden verschiedene Methoden zur Sterilisation der Frau angeboten, welche sich in Bezug auf den Aufwand, die Kosten und die Sicherheit unterscheiden.
In der Beratung vor der Sterilisation sollte man sich als Frau unbedingt ein letztes Mal über die unterschiedlichen wieder rückgängig machbaren Verhütungsmethoden informieren. Nicht selten entscheiden sich Frauen unmittelbar vor der anstehenden Sterilisation doch noch für eine reversible Langzeitverhütung wie zum Beispiel Kupferkette oder Spirale. Auch die innovative GYN-CS Kupfer-Spirale mit einer zugelassenen Anwedungsdauer von 10 Jahren gilt als Alternative zur Sterilisation. Die Auswirkungen auf den Körper fallen bei der Anwendung einer Kupferkette oder Spirale wesentlich geringer aus, die Fruchtbarkeit ist durch entfernen leicht und jederzeit wiederherstellbar und mögliche psychische Probleme im Zusammenhang mit der Sterilisation der Frau, bleiben aus.
* Quelle: DGGG-Leitlinien Empfägnisverhütung, Stand August 2008 AWMF 015/015 (S1) Seite 43